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Dirk, Ingo und Heiko auf dem TeufelsturmHerbstfreuden in Schmilka,
oder mit Dirk, Ingo und Heiko auf dem Teufelsturm

Zu Jahresbeginn hatten Dirk und ich (Heiko) das Saisonziel Teufelsturm Talseite beschlossen. Nun neigte sich das sehr erfolgreiche Kletterjahr langsam aber sicher dem Ende entgegen mit einem laut Wetterfröschen vielleicht letztem schönen Wochenende in diesem Jahr. Das ließ uns nicht länger zaudern und zögern und so zogen es uns wie ein Magnet zum Fels.

Am Samstagmorgen sammelte ich also Dirk und Ingo ein und wir fuhren zügig nach Schmilka. Am Parkplatz unterhalb vom Elbtalwächter wurde dann das Kletterränzlein geschnürt und dem ersten Gipfel bergan entgegen gestrebt. Der Elbtalwächter ein Siebentausender laut Führer, sollte über die Doltzevariante (VIIa) von Ingo (im Vorstieg) und den Rest der Truppe bezwungen werden. Zuvor hatte sich Dirk schon mal in der Route „Klein aber oho“ (IXa) ohne Erfolg versucht. Schade, denn bis zum Ring sah alles sehr viel versprechend aus. Nun sollte aber das Highlight des Wochenendes folgen.

Die wild entschlossene Schar strebte dem mächtigen Teufelsturm entgegen. Der Fels baut sich wahrlich gigantisch und unheimlich von der Talseite auf. Und diese im Kletterführer mit o.U. VIIIb bewertet, sollte nun bezwungen werden. Nach kurzem Vorgeplänkel und einem Schluck Bier stand Dirk als erster Aspirant am Einstieg. Passend zum Turm hatte sich das Wetter eingetrübt und einen stattlichen Wind aufgefahren. Das Unterfangen wurde also mit möglichst warmen und winddichten Obertrikotagen angegangen. Der feine Herr Vorsteiger strebte also behände zum vermeintlich ersten Ring und hatte arge Probleme selbigen zu klinken. Kein Wunder, denn der vermeintlich erste Ring entpuppte sich als zweiter Ring der Direkten Talseite und Dirk musste sich nun mit Seilzug zum ersten Ring der Talseite kämpfen. Dirk holte sich also den ersten Ring, verringerte die Seilreibung und stieg souverän zum zweiten Ring. Hier holte er mich nach und ich stellte fest, dass allein das zusätzliche Seil, welches ich am Klettergurt hatte, schon genug Ballast war. Nun galt es den schwierigsten Teil der Route anzugehen. Dirk stieg entschlossen an und konnte den dritten Ring mit Mühe und Not klinken. Mir blieb bei dieser Aktion fast das Herz stehen.
Es sind manchmal wirklich Zentimeter die über Gelingen oder Misslingen einer Aktion entscheiden. Nach kurzer Rast überwand Dirk die restlichen überhängenden Klettermeter und stand als erster FDGB-ler auf dem Teufelsturm. Schnell wurde Ingo zum zweiten Ring nachgeholt und bald standen wir drei stolz auf dem Gipfel. Dirk der Held, hatte uns allen eine wunderschöne Bergfahrt ermöglicht und dafür tausend Dank. Zu erwähnen wären wirklich noch die Windböen die einen fast aus der Wand gefegt hätten. Ordentlich durchgefroren seilten wir dann ab, wobei ich noch einen Umweg in kauf nehmen musste, da sich das Seil in einem Riss verklemmt hatte. Am Fuße des Gipfels angekommen, wurde erst mal eine Hopfenkaltschale gereicht, um dann zum letzten Kletterziel des Tages zu schreiten. Ich stieg die Westkante (VIIa) am Spitzkegel vor und der Rest der Belegschaft folgte. Bei Einbruch der Dunkelheit standen wir wieder bei den Rucksäcken und freuten uns auf Bockwurst mit Kartoffelsalat bei Wolfgang in der Ilmentalbaude. Bei Bier und Verdauern ließen wir den Tag Revue passieren und Ingo genoss schlafend die Tischkante.


Am Sonntag zogen wir dann zur Breiten-Kluft-Wand, wo Dirk die Talseite (VI) anging. Wie nicht anders zu erwarten, meisterte er die schwierigen Schulterrissmeter im unteren Wandteil mit Bravour und konnte anschließend den ca. 20 Meter langen, zum Teil sehr engen Kamin zum Gipfel ersteigen. Ingo und ich folgten jeweils, teils elegant, teils ungeschickt, aber jedenfalls erfolgreich. Anschließend wurde die Hohe Wand über die Ostrinne (VIIa) erstiegen. Den Abseilring zu finden, das Seil einzuhängen und vom Ring abzuseilen war auch noch mal ein großes Abenteuer. Der Tagesabschluss wurde dann auf dem Elbtalturm, auch Bismarckfels genannt, gefeiert, denn bei schönstem Sonnenschein und grandiosem Elbtalblick konnten wir Dirk über den AW auf seinen 150igsten Gipfel folgen. Das Wochenende war ein voller Erfolg und das Jahresziel für 2012 haben wir uns auch schon vorgenommen, aber dazu zu gegebener Zeit.

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