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Ich hab‘ Körper!!! Blozstock

 

Dieser Spruch wurde von Otto gefühlt schon tausendmal benutzt und nun weiß auch ich endlich, was er damit meint. Im Nachgang betrachtet, haben wir wieder einmal ein anstrengendes, aber erfolgreiches Kletterwochenende hinter uns gebracht. Los ging es am Donnerstagabend im BK, wo mich Chrille direkt vom Bouldern abholte. Dirk, der beim Bouldern mit von der Partie war, musste leider in Berlin bleiben. Der Volvo rollte entspannt gen Sebnitz, so dass gegen 23.00 Uhr auch der Fahrer zum wohl verdienten Bierchen kam.

Für den Freitag hatte ich schon mal den Bloßstock avisiert und vor diesem fanden wir uns in etwa um 9.30 Uhr ein. Kurzer Blick in den Kletterführer, Rucksäcke im Gebüsch versteckt und ab in die Bürgervariante. Gleich am Einstieg muss man kurz ordentlich zugreifen, um über einen kleinen Überhang zu gelangen. Dann schön weiter an kleinen Eisenleisten zum Ring. Ich fühlte mich sehr wohl bei dieser Kletterei, war mein Kletterurlaub auf Sizilien doch gerade erst eine Woche her. Der weitere Wegverlauf war gut zu sichern und schnell stand ich am ersten Nachholring. BlozstockChrille folgte alsbald und weiter stiegen wir über eine Rinne, einer Steilreibung und einer Querung zum Ring der Kühnschen Variante. Diese sieht etwas abweisend aus, klettert sich aber ganz gut und hat vor dem großen Abschlusskamin noch eine Nachholöse. Über den Ausstiegskamin gelangt man dann auf einen Vorgipfel und kann das großartige Panorama genießen. Letztendlich vergingen 3 Stunden bevor wir auf dem Hauptgipfel standen.Das Abseilen zieht sich dann auch noch mal ganz schön hin. Eine tolle Bergfahrt war es allemal und die 75. Begehung der Bürgervariante gab es oben drauf. Über den unteren Teil der Häntzschelstiege begaben wir uns dann zum Klosterwächter. Von oben gesehen ein eher unscheinbarer Gipfel in dieser Region. Beim AW sollte man schon mal Faustklemmer beherrschen, da es am Einstieg ganz schön zur Sache geht.Blozstock Nach zwei halbherzigen Versuchen gelang mir beim dritten Anlauf die Crux zu überwinden. Die Querung zum Ring ist eher leicht und beim Ausstieg ist ruhiges Klettern bei schlechter Sicherung gefragt. Die Jahreserste war dann der verdiente Lohn für unsere Seilschaft. Im Anschluss wollten wir noch schnell den Nonnengärtner, die Falsche Zinne und die Morsche Zinne schnipsen. Die verbliebenen Kräfte reichten aber nur noch für die Falsche Zinne. Bei Bier und Sülze ließen wir den Tag in der Buschmühle Revue passieren und erfreuten uns über alte Bergfreunde, die sich zu uns gesellten. Einige Biere und Malteser später, entschlummerte ich mit dem Gedanken an den Amboss.Blozstock

Dieser sollte am Samstag unser erstes Tagesziel sein. Schon am Parkplatz zeichnete sich ein erhöhter Bevölkerungsanteil im Gebirge ab und dieser ließ sich im Laufe des Tages auch akustisch wohl vernehmen. Lauthalses Geschrei in der Häntzschelstiege gepaart mit Boom Box Musik ein Traum! Wir indessen schlichen zum Amboss und diesem aufs Haupt. Schmied und Geselle (VIIb) ist ein abwechslungsreicher Weg mit drei Ringen und zu einem Teil kräftige Kletterei und zum anderen feine Reibungsschleicherei. Ein klasse Weg der Lust auf mehr machte. Da um die Brosinnadel ein Falkenpärchen auf sich aufmerksam machte, ließen wir diese rechts liegen und trabten zum Brückenturm. Den Aufstieg über die Westkante mussten wir am ersten Ring abbrechen, da eine gewisse Restfeuchte in der Nordseite ein Vordringen nicht ratsam zeichnete. So erstiegen wir den Gipfel über den AW, der auch nicht ganz ohne war. Jahreserste eingesammelt und ab über die Zwillingsstiege zum Hinteren Leuchterweibchen. Um auf diesen Gipfel zu gelangen, darf der Aspirant zuerst einen ungesicherten Boulder mit Talblick im VIIb Bereich absolvieren. Oder man klettert unterstützt so wie wir Milchbrötchen, um den ersten Aufschwung zu überwinden. Nach einer Querung um den halben Gipfel darf man dann einen schlecht gesicherten rinnenartigen Kaminaufstieg „genießen“. Eigentlich war zu diesem Zeitpunkt die Luft bei uns raus, aber beim Rückmarsch wurde die Jammerspitze noch über den Oberen Weg mitgenommen. Bei Nudeln mit Pfannengemüse und anschließendem Hexenfeuer wurden die körperlichen Reserven noch einmal aufgefüllt.Blozstock

Am Sonntag ließen wir uns etwas mehr Zeit beim Frühstücken und aufräumen, so dass wir erst gegen 10.30 Uhr in Papstdorf auf den Parkplatz ankamen. Über das Nadelöhr stiegen wir zum Kessel an der Ballonaussicht. Im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen Tagen waren hier jede Menge Bergfreunde zugegen. Unter anderem auch Phillip von Lok Berlin nebst Begleitern. Da wir doch noch ganz schön platt von den Vortagen waren, startete ich erst einmal am Bilch mit dem Spreizweg. Selten gemacht, schlecht gesichert, gut zu klettern, gerne wieder. Danach über den Alten Weg auf den Einsamen Ritter. Chrilles einziger Vorstieg an diesem Wochenende, aber was solls. Zum krönenden Abschluss wurde dann die Ratte über den Pfeilerweg bestiegen. Der feine Herr Chrille darf jetzt den 500. Gipfel in sein Fahrtenbuch schreiben. Na wenn das nüscht ist. Nun war die Luft aber wirklich bei uns beiden raus. Nach kurzer Einkehr im Gasthaus ging es zurück nach Berlin. Chrille war so durch, dass wir die Plätze tauschten und ich zu meiner ersten Volvo-Fahrt kam. Hat sich doch gelohnt das Wochenende!

Und Körper hatten wir auch. 28.04.-01.05.22

HeikoBlozstock

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