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Punks not Dead !

Schon wieder bin ich in Sachsens schöner Bergwelt unterwegs. Dieses mal aber erst einmal allein. Tina muss ein wenig Kontakte pflegen in Berlin und so bin ich halt allein nach Sebnitz gefahren. Frank kommt am Freitag Abend mit dem Zug nach, da kann man doch ein paar Soloexpeditionen durchführen.


Von Sebnitz aus ist Schmilka in 25 min. erreichbar und au weiha, alle Parkplätze voll. Kurz vor Tschechien fand ich doch noch eine Unterstellmöglichkeit. Rucksack auf den Rücken und ab Richtung Lehnsteig. An der Mühle in Schmilka habe ich ein wenig Alexanderplatz Feeling, so viele Touristen sind vor Ort. Super ParkhausOffensichtlich hat das Elbsandsteingebirge nach Corona magnetische Fähigkeiten entwickelt. Zum Glück wandern die meisten Ausflügler die Hauptwege entlang, so dass ab Lehnsteig nur drei tschechische Bergsteiger meinen Weg kreuzen.
Am Steinlochwächter vorbei geht es zu den Verborgenen Türmen. Genau daneben steht mein erster Tagesgipfel, das Verborgene Riff. Der AW ist eine ganz schöne Expedition, der mich ganz schön ins Schwitzen bringt. Mit Selbstsicherung gelingt es aber recht gut und ein leckeres Gipfelbier ist somit gerechtfertigt. Nach der Verbogenen Zinne, die ich ebenfalls über den AW erreiche, stehe ich vor dem Wurzelkopf. Der AW wartet hier mit einer VI auf, die gut kletterbar auf mich wirkt. Nach einer Schale Linsensalat und einem Schlückchen Bier bouldere ich den AW an. Zur Sicherheit habe ich eine lange Standschlinge und ein paar Knoten dabei. auf dem Verborgenen RiffDer Weg klettert sich super und Sicherungspunkte gibt es genug, die ich jeweils mit der Standschlinge absichere.
Ins Gipfelbuch vom Kapellenwächter habe ich schnell noch den AW eingetragen.
In Schmilka zurück gibt es ein kühles Radler und lustige Dialoge mit Wolfgang von der Ilmentalbaude.
Frank hat inzwischen noch einen Mitstreiter zum Klettern gefunden, den Punk Micha. Beide reisen aber erst Freitag Nacht an und boofen am Rauenstein.
Fast pünktlich um neun Uhr treffen wir uns am Samstag früh am Wanderparkplatz bei Schmilka.
Wir haben Großes vor. Geplant ist der Teufelsturm über die Talseite zu ersteigen. Zum warm machen geht es zuerst zum Elbtalwächter. 2011 war dies auch eine gute Kombination gewesen, siehe den Bericht " Herbstfreuden in Schmilka".
Der Ausblick vom Riff ist fantastisch und das Wetter noch stabil. Der AW eine VIIa verläuft über zwei bauchige Überhänge, die sehr trittarm und dann gut gesichert über die Südkante zum Gipfel. Der Vorstieg gelingt mir recht passabel, obwohl ich an den Überhängen auf Grund der knappen Sicherungen ganz schön zu kämpfen habe. Micha kommt als erster nach. Da das Seil etwas um die Ecke läuft, ist das Einnehmen des Seiles recht beschwerlich. Beim Überwinden des ersten Überhanges verliert Micha den Halt und stürzt ins Seil. Er knallt mit dem Fuß auf eine Felsplatte und stößt sich die Rippen. Abstieg mit HolzkrückenNachdem ich ihn abgelassen habe und die Erstversorgung erfolgt ist, steigt Frank den AW noch nach, um die Sicherungen auszubauen. Im Anschluss wird eingepackt. Denn noch kann Micha laufen und der steile Weg zum Parkplatz wird mit Holzkrücken beschwerlich zurückgelegt.
Im Krankenhaus Sebnitz werden schließlich beschädigte Bänder im Fuß und eine gebrochene Rippe diagnostiziert. Einen echten Punker bringt halt so ein kleiner Sturz nicht um. Die Entscheidung direkt nach Berlin zurückzufahren ist somit zwangsläufig und so verschlägt es mich erneut allein ins Gartenhäuschen. Den Abend verbringe ich mit Schlager hören aus dem Sachsenradio, begleitet von Gewitterklängen in Komposition mit Bier und Schaschlik.
Sonntag donnert und regnet es wieder, so verwerfe ich meine Soloklettertour und fahre zurück in die Hauptstadt.
Gute Besserung für Micha. Punks not Daed !

Heiko 12.06.-14.06.20

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