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Vom Sandstrand zum Sandstein

Der WächterWir haben seit geraumer Zeit einen Austauschschüler aus Südfrankreich in unserer Familie. Was könnten wir einem 16 jährigen von Deutschland zeigen, das in guter Erinnerung bleibt und auch allen zusammen Spaß macht? Diese Frage beschäftigte uns untern anderem in der letzten Zeit.

 

 

Nach einigem Grübeln entschieden wir uns zum Anfang für eine Dosis kalte Herbstostsee, warmen Mittelmeerstrand kann schließlich jeder. Gesagt getan, also auf nach Goor bei Putgarten auf die Insel Rügen.

BrotherhoodAvec les cerf-volants sur la plageSteinewerfer

Wir haben dort wunderschöne Holzhütten gefunden in die wir uns einquartiert haben. Unser Vorschlag am Tag nach unserer Ankunft zuerst Baden zu gehen (bei der Kälte, macht ihr Witze??? suggerierte der Blick unseres Austauschschülers) und danach Drachen steigen zu lassen (zweiter verständnisloser Blick, c`est Kinderkram!!!) wurde natürlich trotz der genannten Zweifel in Angriff genommen. Der Spaß den es macht bei etwa 12 Grad und strammen Wind seine Badehose anzuziehen und laut schreiend ins Wasser zu rennen war dann allerdings allen anzusehen. Erste Lektion erfolgreich an den (französischen) Mann gebracht. Stand die zweite Lektion an: Drachensteigen ist kein Kinderkram. Nachdem Moritz und Lucie die Lenkdrachen zusammengebaut hatten und die ersten Runden im scharfen auflandigen Wind drehten war die Lust auch bei Eloi geweckt und nach einer kurzen Einweisung flogen alle zusammen einträchtig ihr jeweiliges Windfenster ab. Durch Zufall haben wir dann noch das Gutshaus Lobkevitz entdeckt in dem Didier, ein super Koch aus dem Elsass, in schöner Atmosphäre Essen vom Besten serviert. Es waren wirklich schöne Tage die zu unserem Glück vom Wettergott geadelt wurden und einen schönen Abschluss im unbedingt empfehlenswerten Ozeaneum in Stralsund fanden.

WerbungsfotoAuf Händen getragenAbendstimmung in Vitt

Ok, der erste Teil hat geklappt, und was nun??? Aus mir immer noch nicht ganz erfindlichen Gründen kam mir das Elbsandsteingebirge mit seinen Höhlen, Gipfeln und Kletterstiegen in den Sinn. Immerhin hatten Moritz, Eloi und ich ja schon einen kleinen Klettereinstiegskurs mit Toni und Herdie (noch mal vielen Dank für eure Zeit) am Kegel gemacht, der Eloi schon sehr fasziniert hatte. Zu unserem Glück waren dann in der Ferienzeit auch noch die Schäferwagen von Kay und Katrin in Gohrisch frei, einen Klettergurt und Schuhe hatten die beiden auch noch zur Verfügung und so war der zweite Teil unserer Herbstferien relativ schnell organisiert.

Bei allerfeinstem Wetter erreichten wir dann an einem Dienstag das Bielatal und gingen von der Schweizer Mühle aus in Richtung Herkulessäulen los. Das erstes Ziel war die Herkuleshöle mit ihren schönen 9 m tiefen Kamin in die wir dann alle gemeinschaftlich abgetaucht sind. Die Tiefe Höhle mit Leuchtmoos, 2cm kleinen Pilzen, Höhlenspinnen und der kleiner Klammer am Ende waren dann die Krönung des ersten Sachsentages. Ein Blick in den blauen Kletterführer ließ uns noch kurz am Schwarzmühlenwächter halt machen, dessen AW I alle FS gerissen haben.

KaminspieleHüftgoldLange Kerls

dunkle GestaltenHöhlenpilzeHöhlengold

Kankras Lauer

Am nächsten Tag wurde es dann Ernst und es stand Klettern auf dem Programm. Diesmal haben wir nach gemütlichem Ausschlafen und Frühstücken mit Sachsenbrötchen und Sachsenkuchen an der Ottomühle halt gemacht und den Stumpfen Kegel als erstes Ziel ausgesucht, den wir mit Bienes wertvoller Hilfe dann auch gefunden haben. Der AW** II war wirklich schön und hat allen Spaß gemacht. Weiter ging es an der Felicitas die von Moritz FS erklommen wurde, ich habe den Rest zur Sicherheit ans Seil genommen. Der AW I hatte dann alles von Vorblock, kleiner Verschneidung, enger und weiterer Kamin sowie einen kleinen Übertritt und wie an den Bildern zu erkennen ist, hatten die Kleinstbürger auch daran ihren Spaß. Als letztes musste an diesem Tag der kleine Felix dran glauben auf dem Eloi v.o.g. den Bergweg V und Moritz v.o.g. den Abstecher VI bravourös gemeistert hat. Lucie sprang noch schnell den AW III hinterher. Von der vollkommen vermoosten Bergseite haben wir uns über die Scharte ins Tal abgeseilt und gut durchgefroren trollten wir uns nach Hause. Zu unser aller Beruhigung war die gesamte Zeit der TÜV mit einer Sachverständigen vor Ort vertreten, die den geordneten Rückzug von allen in diesem Bericht erwähnten Höhen und Tiefen permanent, fachgerecht und freundlich überwacht hat. Vielen Dank für den hohen persönlichen Einsatz.

Stumpfer KegelSchreck laß nachFS zur Felicitas

BielatalSicherheit vor Ort

Zu guter Letzt fehlten dann ja nur noch die schönen Stiegen und so führte unser Weg am Donnerstag zum Beuthenfall, von dem aus wir losgegangen sind. Häntzschelstiege hoch, über das lange Horn zum Frienstein, dann weiter über den Carolafelsen die wilde Hölle runter und zurück zum Auto. Ich glaube, dass Eloi erst danach verstanden hat warum wir ihn morgens seine Turnschuhe ausgeredet und die Wanderschuhe eingeredet hatten. Jedenfalls waren das wieder einmal schöne Bilder die im Kopf bleiben und die Bolderversuche im Dach der Idagrotte haben auch eine Menge Spaß gemacht. Am Abschlussabend setzte dann heftigster Regen ein, den wir in der klasse Grillhütte, Tina und Heiko werden sich erinnern, bei der einen oder anderen Anekdote ab gegrillt hatten. Und, nur zur Info, Chillischoten platzen unter lautem Knall auf dem Grill, schmecken aber trotzdem herrlich.

Wilde Hölle IFriensteinfeeWilde Hölle II

Es ist aufgetischtUne autre anecdoteAm Ende des Tages

P.S.:

Eine unbedingte Empfehlung muss ich an dieser Stelle noch aussprechen. Wir wollten am ersten Tag um 19:30 noch gut essen und so führte unser Weg zum Bomätscher an die Elbe. Dort wurde uns erklärt, dass zu so später Zeit nur noch Suppe oder Würzfleisch da wäre, da die Küche um 20:00 Uhr schließt. Wir gesagt, es ist Ferienzeit!!! Scheinbar wird der Bomätscher momentan wegen Reichtum geschlossen und so sind wir mehr zufällig bei der Gaststätte Sennerhütte in Gohrisch gelandet. Die Bedienung war freundlich, die Preise günstig und das Essen wirklich bestens. Das Lokal hat außerdem eine Bowlingbahn die vielleicht ja mal bei schlechtem Wetter ausprobiert werden kann.

Chrille und Co. vom 27. – 30.09. und 08. – bis 11.10.2013

 

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