Meteorologen ihr könnt uns mal
oder Doch keine Dorschleber zum Frühstück
Frei nach Max Gold: “Wer wissen möchte wie das Wetter ist, der möge aus dem Fenster schauen und wer wissen möchte wie das Wetter morgen ist, der möge morgen aus dem Fenster schauen….“ fuhren Lars, Ingo und ich (der Roland) am letzten Maiwochenende in Richtung Pfaffenstein. Der Blick aus dem Fenster war erstmal nicht so toll.
Die untere Boofe war frei, wir aber anscheinend nicht frei genug (oder war es feucht?), denn die Besteigung der Steinernen Scheune wurde verschoben. Dies stellte sich im Nachhinein als Fehler heraus, denn an diesem Wochenende sollten wir hier nicht mehr klettern.
Wir verbrachten den Abend etwas fröstelnd mit den üblichen Getränken und Lars bereitete eine Mongolische Lammpfanne, die vorzüglich mundete. Am nächsten Morgen, wir glaubten es kaum, kein Regen. Also schnell Eierkuchen mit Schinken-Käsefüllung gefrühstückt, auf den zweiten Kaffee verzichtet und durch das Nadelöhr zum Bundesfels. (Zum Glück gab es viele gemeinsame Kletterziele.) Ingo gelangte als erster über den Westweg, eine anspruchsvolle III auf den Gipfel. Hier hatten wir dann auch mal Zuschauer beim Klettern. Ich war gerade wieder unten, da rief der Dirk an, um uns sein Bedauern und Mitgefühl ob des vielen Regens auszusprechen. So nett die Geste, so erstaunt war er als ich von Sonne und Kletteraktivitäten berichten konnte, aber im Hintergrund drohten schon dunkle Wolken.
Im Anschluss glitten wir die Nasse Schlucht hinunter um den gleichnamigen Turm über den AW, Kamin mit sächsischer Note, zu erklimmen. Auf Grund des einsetzenden Regens befuhren wir nun die Bellohöhle, die Lars und ich noch nicht kannten. Wir waren sehr angetan, insbesondere da wir den „Entdeckerraum“ erreichten, der Ingo versagt blieb. Anzumerken ist, dass Lars hier ordentlich pressen musste.
Immerhin kamen wir an diesem Nachmittag noch erfolgreich an der Orgelpfeifenwand und dem Pfaffenhütchen vorbei.
Die Königspitze schauten wir uns von allen Seiten an, aber der erneut aufkommende Regen gebot uns, also Ingo, Einhalt. An der Boofe angekommen hatte keiner mehr Lust auf den Kamin der Scheune, welcher im Normalzustand ja schon etwas schmierig scheint. Also Abendessen und Entspannung, die Feuerversuchung war wegen des abendlichen Bayern-Dortmund-Finales groß, blieb aber Theorie. Stattdessen vergnügten wir uns an den Kochern mit Bohnenpfanne und japanisch gebeiztem Entrecote.
Der Regen sollte sich nachts verstärken und den nächsten Tag anhalten. Zu allem Unglück hatten wir bei den abendlichen Kochorgien sämtliche Schalotten verbraucht, so dass für die sonntägliche Dorschleber keine mehr übrig war…also wieder Eierkuchen.
Der stark verregnete Sonntag bescherte uns dann aber noch zwei sehr schöne Höhlen am Quirl. Die Sterlhöhle I beindruckte durch viele Kammern, Verbindungen und die überraschend große Ausdehnung. Mit einem Mundloch unten am Massiv, zwei Mundlöchern oben und einem „Balkon“ mitten drin eine sehr schöne Höhle ohne besondere Schwierigkeiten und hier eine Empfehlung. Die Kletterhöhle am Quirl dagegen ist eigentlich gar keine, hier verdient aber der Zugang (…Abseilen von Kiefer zu Band und in Kluftgang….) insbesondere bei strömendem Regen Beachtung.
Von der „Höhle“ seilten wir gleich weiter ab und traten den Weg zum Parkplatz an. Nach Einkehr in der Gaststube am Pfaffenstein fuhr Lars uns wieder nach Hause…durch den Regen.