Tee-Time in den Schrammsteinen
Eigentlich wollten wir dieses Wochenende mal entspannen, aber das Wetter in Sachsen versprach Spitze zu werden und Tina wollte noch mal Boofen, da konnte ich mich natürlich nicht lumpen lassen. So fuhren wir am späten Samstag Morgen mit Micha in den Stau vor Mittenwalde. Otto und Ingo standen kurz hinter uns und harrten der Dinge.
Gegen 15.00 Uhr sind wir dann doch noch in der Ostboofe unter dem Mittlern Torstein angekommen und konnten einen grandiosen Vorstieg an der Schwager Talseite (VIIIc) beobachten. Micha und Heiko sind dann erst mal zum Mittelturm, um über den AW auf selbigen zu gelangen. Tina hatte keine rechte Lust auf Wiesen- und Kaminkletterei. Vom Mittelturm ging es dann über den Übergangsweg zum Sonnenwendkegel.
Für Micha, der nicht ganz so oft mit uns unterwegs ist, war das schon ein echtes Abenteuer. Otto und Ingo holten sich derweil die 23ste Begehung von Heuschnupfen am Golem und trafen anschließend Jon, um mit ihm die Schrammsteinscheibe zu besteigen. Jon hatte jetzt fast zwei Wochen im Elbi verbracht und einiges dabei erlebt. Wir anderen hatten uns inzwischen am Onkel eingefunden, wo wir die Besteiger des Schwagers erneut antrafen. Mein Plan, den Schwager mit Otto und Ingo zu besteigen, sollte scheitern, da beide noch an der Schrammsteinscheibe waren. So kam mir das Angebot von Matthias T., dem Vorsteiger der Talseite, entgegen, ihm den Schartenriss (VIIb) nachzusteigen. Ich habe den Weg dann mit viel Schweiß und Kampf geschafft. Danke noch mal an Matthias. Tina und Micha traten den Rückweg mit dessen Freund, ebenso Kletterer und Hobbyfotograf aus Rosenthal an, der ihnen reichlich Unterhaltung bot auf unserem Weg zur Boofe.
In der Boofe angekommen, machten wir uns ans Kochen, denn in letzter Zeit wird die Messlatte immer höher gelegt. Also Gemüse putzen und schnippeln, mit Butter anschwenken, leicht würzen und frischer Ingwer dazu, mit Wasser und Brühe auffüllen und aufkochen. Zum Schluss noch Nudeln dazu und frische Petersilie. Es hat exzellent geschmeckt. Am Abend gab es dann Tatra-Tee zum Anstoßen auf Ingo’s 700sten Gipfel.
Nach einer zugigen Nacht in der Boofe strebte die kleine Schar zur Jungfer, um diese in kompletter Mannschaftsstärke über den (VIIa AW!*)zu besteigen. Im Gipfelbuch fanden wir noch etwas zum Schmunzeln. Ein spanischer Kletterer namens Ari, der mit Kurt Albert und Bernd Arnold oben war, hatte sich mit den beiden in einer lustigen Zeichnung verewigt (hoher Wiedererkennungswert seiner Begleiter). Anschließend ging es zur Wildschütznadel, wo Otto über den Talweg (VI) seinen 666sten Gipfelsieg feiern konnte. Tina, die Otto folgte schnapste auch und zwar mit 222! Wildschützkopf und Eunuch folgten bevor sich Tina, Jon und Heiko wieder Richtung Berlin aufmachten. Otto und Ingo erklommen schließlich noch die Säule. Die drei Dagebliebenen wechselten noch einmal die Boofe, um dem Wind ein Schnippchen zu schlagen. Am Montag wurde dann großer Sport an den Ostertürmen geboten, wobei sich Micha etwas zurückhielt. Otto und Ingo sind nach aller Anstrengung mit viel Glückgefühlen am Abend nach Berlin zurückgefahren und haben Micha in der Sachsenschweiz zurückgelassen. Micha möchte die Sächsische Schweiz diese Woche über den Malerweg erkunden. Da sind wir mal auf seine Erlebnisse gespannt.