Premiere mit Kopfsprung und Jubiläum im Brand
Am Wochenende vom 05. zum 07. April 2019 weilten wir bereits das zweite Mal im neuen Jahr, sehr komfortabel, im Ocheleck. Die Anreise mit Arvid und Lars erfolgte bereits am Freitag. Pünktlich zum Frühstück rückten dann Dirk und Heiko an. Und zügig ging es alsdann, Heiko ließ keinen Zweifel daran, dass nun richtig geklettert wird, hoch auf das Brandmassiv.
Nachdem die Brandstufen überwunden waren, steuerte aber zunächst Dirk zielstrebig den Dezemberturm an, den er uns dann über den SO-Weg erkämpfte. Die Schwebe vom Massiv war hier für alle Beteiligten sehr beruhigend. Nicht so beruhigend war zunächst, dass Lars den 3er Sprung bevorzugte, diesen dann allerdings super bewältigte. Nochmal meinen Respekt an dieser Stelle.
Dann ging es in jeweils 2 Seilschaften auf die Geyergucke und den Hans-Arno-Stein. An beiden Felsen gab es schönste Routen von V bis VIIa für uns.
Im Anschluss wurde wieder etwas gewandert um dem Drillingsturm über den AW und dem Spund mittels Bachussprung (hier gings noch gut) aufs Dach zu steigen. Zu guter Letzt gab es einen, für III spannenden, Übertritt auf den Glatten Steinturm. Die Tonne blieb dann unerklommen in der anbrechenden Dunkelheit zurück.
Und weil wir dann die Brandstufen wieder runter mussten, was irgendwie anstrengend war, hatte nach dem Abendessen nicht mal mehr Arvid Lust auf Skat…..alle platt.
Am nächsten Morgen ging es über Hohnstein erstmal in Richtung Grüner Stein. Heiko hatte ja schon angekündigt, dass auch wir nun mal richtig klettern könnten, und legte gut vor. Ich hatte hier im AW (V) echt Schwierigkeiten. Im Anschluss strebten wir zum nahe gelegenen Steinbruchwächter. Sprung 3 ist hier das gängigste. Warum ich, nachdem Dirk, Arvid und Lars (der deutlich Sprungqualitäten durchblicken lässt) auf der Gipfelseite warteten, dann tatsächlich einen 3er Sprung versuchte, bleibt ungewiss. Jedenfalls kam ich nicht an, und Heikos Helm war kaputt. Ich hoffe, er lässt ihn sich erstatten. Ich war wohl zu schwer, zu kurz oder zu wenig sprungkräftg.
Nach einer kurzen Phase allgemeinen Erschreckens, setzte schnell verhaltener Spott und der Zug zum nächsten Gipfel ein. Dieser war ein Besonderer, weil Dirks 700.. Der ließ sich den Vorstieg einer sehr schönen VIer Route aus der Scharte nicht nehmen. Noch leicht angeschlagen, saß ich dann mit auf dem sattelschmalen Gipfel der Steinbruchnadel.
Den Abschluss gestaltete dann wieder Heiko mit dem AW auf die Brandpyramide, einer ungesicherten, feuchten, bemoosten und steilen Reibungsfünf zum Gruseln, die er souverän meisterte.
Was blieb waren einige neue Gipfel für fast alle Beteiligten, diverse Jahreserste, ein Jubiläum und zwei Premieren (Lars und ich, mir unterschiedlichem Erfolg, in 3er Sprüngen). Überragend dann aber doch die Erkenntnis, dass diesmal viel Glück dabei war. Na ja, eigentlich wusste ich vorher schon, dass 3er Sprünge nicht mein Fall sind…also war wohl auch ein wenig Selbstüberschätzung im Spiel.
Aber sooo viel hat nun auch nicht gefehlt.
pü, April 2019