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Dräuende Wolken am Horizont

Na ja, man kann ja über die Kletterampel denken wie man will, aber die Tschechenseite sagt zumindest wieviel es in welchem Gebiet in den letzten 24 Stunden geregnet hat und in den nächsten 24 Stunden regnen soll. Mir hat es geholfen bei der Auswahl.

 

Wetter über Pabstdorf

 Die Abiklausuren sind durch und die Jungs brauchen etwas Bewegung um den Kopf frei zu bekommen, denen kann geholfen werden. Niki, ein Kumpel von Moritz, ist mit der vertikalen Fortbewegung bislang nur in Boulderhallen in Berührung gekommen und so wird er dieses Wochenende das erste Mal mit Sandstein seine Finger verwöhnen. Eigentlich waren ja die Schrammsteine geplant mit Boofen unter der Knirpelwand und klettern rund um die Flasche, die Fotografenspitze oder oben am Frühstücksplatz. Leider regnet es schon seit Tagen und auf der oben benannten Homepage schneidet das Gebiet der Steine immer ganz gut ab. So starten Moritz, Niki und ich am Freitagmittag direkt von meiner Arbeit aus zur Boofe neben der Sterlhöhle I am Quirl. (Danke Pü!!) 

Pfaffenstein ordnungsgemäß eingerichtete Boofe

 

 

 

 

Nach dem üblichen Herrichten des temporären Wohnzimmers geht es dann noch bei akzeptablen Wetter zum Dreikanter, den Moritz über den Bergweg IV mit einem schönen Übertritt reißt. Niki kommen seine Bouldererfahrungen zugute, da man hier vor dem Übertritt einer kleinen Leiste und der eigenen Fingerkraft diese zu halten vertrauen muss. Da das Wetter langsam ins Miese dreht, gehen wir schnell in die Boofe zurück und nach dem finden und befahren der Sterlhöhle I endet der Tag am Lagerfeuer.

 

Höhlenwürmer

 In der Nacht hat es reichlich gekübelt und ich bin mir nicht sicher, ob heute überhaupt etwas geht. Da die Wolken sich nach dem Frühstück doch verzogen haben, laufen wir zum Pfaffenstein rüber und gelangen schwitzend hinter der Rauhen Zinne in die Nasse Schlucht. Hier ist mal ausnahmsweise der Name nicht Programm, der Stein ist fest und dunkel und erstaunlich trocken. Wegen der Wanderfalkenbrutzeit ist das hier die erste Ecke hinter dem Nadelöhr an der geklettert werden darf. Der heutige Klettertag mit dem *IVer Südweg an der nördlichen Pfaffenschluchtspitze. Schöne Abwechslungsreiche Kletterei die das * deutlich verdient hat. Da wir schon mal in der Hochscharte sind, stürmt Moritz den Dreimännerturm AW III hoch. Beim Eintragen ins Gipfelbuch fällt mein Blick auf einen durchaus machbaren Sprung auf die Haselmaus. Im Kletterführer steht nix drin, sollten wir eine Erstbegehung vor uns liegen haben??? Ich mache mich fertig, klettere auf das Band ab und springe rüber, schätze mal so ne 2. Die Jungs fliegen hinterher und dann geht die Sucherei im Gipfelbuch los. Nun, wie zu erwarte, den Weg gibt es schon. Zwar erst seit etwa 2 Jahren, aber immerhin haben wir uns die 6te Begehung des Zweibärensprunges gesichtet. Wenn das kein Auftakt für einen neuen Felsjünger ist. Da das Wetter noch hält und die Lust noch lange nicht weg ist, erobern Moritz und ich den AW II der hinteren Abendwand FS, Niki sichern wir die Rinne hoch. Als akustischen Hintergrund dieser dramatischen Begehung schicken uns die Götter Donnergrollen und der Himmel über Pirna verheißt nichts Gutes für die Zukunft. Ich will unbedingt noch auf die Abendwand, einen AW I, also stürme ich einmal runter und rein in den Einstiegskamin, auf den Vorgipfel und im schnellen Übertritt auf den Gipfel. Moritz und Niki kommen behände hinterher und so freuen wir uns für ca. 20 Sekunden darüber zusammen auf meinem 200ten Gipfel zu stehen, da beginnt der Wolkenbruch. Glücklich, nass und hungrig stapfen wir durch den Wald zum Auto, ziehen uns was Trockenes an und fahren zur Buschmühle hoch. Zum einen um die leckere Knoblauchsuppe und einen Fleischlappen zu verspeisen und zum anderen wollte ich ein Handtuch auf unseren Campingplatz für Ottos Allgipfelparty schmeißen. Der Tag endet mit wohligem Völlegefühl, aber ohne qualmendes Lagerfeuer.

Der Sonntag bricht an und die Sonne weckt mich, ich glaub ich träume. Nach Frühstück, Sachen packen und im Auto verstauen, wollten wir eigentlich da weitermachen wo wir gestern aufgehört haben und so gehen wir wieder am Wandfuß entlang. Moritz hatte gestern im Höhlenführer noch das System der Etagenhöhlen am Pfaffenstein entdeckt, deren untere Abteilung wir auch finden und durchfahren. Als wir dann wieder an der Nassen Schlucht stehen grollt der Himmel abermals und öffnet seine Pforten.

 

Schutz unter dem Berglerturm

 Nach gut einer Stunde unter einem Felsüberhang bin ich ausreichend genervt und wir trollen uns in Richtung Bellohöhle gerade zu dem Zeitpunkt, da der Regen in Niesel übergegangen ist. Der Einstieg ins Höhlensystem unterhalb der Jäckelwand ist schnell gefunden und so erkunden wir das unterirdische System. Als die Jungs sich durch den engen Durchstieg zur Entdeckerabteilung mit dem Höhlenbuch gequetscht hatten, kam kurz die Diskussion auf, ob ich da auch durchpassen würde. Die Vorstellung beiden eine zu klatschen für diese Diskussion motiviert mich und so konnten wir uns kurz darauf auch in dieses Höhlenbuch einschreiben. Unser Versuch die uns Nachfolgenden zu erschrecken endete leider ohne Erfolg, da die sich nicht durch den engen Durchstieg getraut hatten, schade. ;-) Wunder über Wunder, als wir den sächsischen Hades verlassen hatten, schien wieder die Sonne.

 

Felsjünger Fernsichten Gipfelstürmer

 

 

 

 

 

 Sofort kreiste das Gespräch wieder um Steine, die ja vielleicht zufällig auf unserem Rückweg zum Auto im Weg herumstehen könnten. Mit Pfaffenhüttchen und Klamotte kam dann ja auch noch was. Moritz und ich holten uns beide AW II FS, Niki sicherten wir nach. Klärchen strahlte mit aller Macht über unseren Köpfen und so versuchten das junge Volk sich recht erfolgreich im Turmbau zu Sachsen.

 

Turmbau zu Sachsen

 Als letzte Heldentat des Wochenendes stieg Moritz noch die völlig vermooste steinerne Scheune über den AW IV vor, Respekt bei den Bedingungen.

Fazit:

  • Sonnenbrand auf Glatze und Nacken
  • Nasse Füße und Schuhe, Seile und Sicherungszeug auch nass
  • Ein neuer Felsjünger, der Wiederholung androhte
  • Ein paar Kratzer an den Ellenbogen
  • Matsch und Moos unter den Fingernägeln
  • 9 Gipfel und 3 Höhlen
  • Wandstufen, Schlotten, Kamine, Übertritte, Sprünge und viel Natur

 

Dreimänner auf der Klamotte

 Danke Jungs, war ein cooles Wochenende vom 12. bis 14.05.2017

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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