Ostersport mit Wetterkapriolen
Kinder wie die Zeit vergeht. Kaum war ich in Rathen unterwegs und schon stehen wir, Tina und ich am Karfreitag wieder an schönen Felstürmen. Die Johanniswacht im Bielatal, ist ja momentan in aller Munde. Der SBB plant da eine umfangreiche „Sanierung“. Bevor diese umgesetzt wird, wollte ich mir einen eigenen Eindruck verschaffen. Großzügiges Freischneiden der Gipfel eröffnet einen guten Blick auf festes Felsgestein mit schönen kletterbaren Linien.
Wir haben dann bei schönstem Sonnenschein sieben Wege an sieben Gipfeln im unteren Schwierigkeitsgrad ( II-V) begangen und sogar eine 13te Begehung eingesammelt. Wo jetzt 55 Ringe, in 42 Wegen, die neu installiert werden sollen Sinn oder nicht Sinn machen, hat sich mir nicht ganz erschlossen. Ich denke jedenfalls, dass die Wege, die selten begangen sind einfach nicht geklettert werden, weil sie nicht so ansprechend sind aufgrund ihres Wegverlaufes und nicht wegen der Absicherung. Wenn sich das Pilotprojekt, wie es beim SBB heißt,durchsetzt, wird sich das Klettern in der Sächsischen Schweiz wohl nachhaltig verändern.
Die Übernachtung war wieder einmal in der Herberge Bahra, wo sich neben Pelle auch noch Milena, Felix, Gotschi und Kubi einfanden.
Beim Samstagfrühstück wurden diverse Kletteroptionen besprochen. Als Ergebnis stand dann der Herkuleskopf ganz oben auf der To-Do-Liste. Kubi hatte schon ein paar Säcke an ihm zu hängen und mir fehlte noch der Vorstieg. Der Kluftweg ist wohl die leichteste Möglichkeit auf den Gipfel zu kommen. Der weite Übertritt war mir noch ganz gut in Erinnerung und meine Konzentration lag voll auf diesem. Entsprechend schwer fiel mir der Anstieg bis zum Ring.
Der Übertritt ging beim zweiten Versuch trotz großer innerlicher Aufregung ganz gut. Die Männer unserer Truppe folgten mir dann artig auf den Gipfel, wobei sich Kubi den Schartenriss nicht entgehen ließ.
Nachdem am Kleinen Herkulesstein noch ein paar Sternchenwege eingesammelt waren, wurden die Große und die Kleine Herkulessäule ins Auge gefasst. Schnell hatten wir uns in zwei Seilschaften aufgeteilt und die jeweiligen Vorgipfel erreicht. Kubi führte dann die ein Gruppe über den AW auf die Kleine Herkulessäule und ich die andere auf die Große. Bei böigem zum Teil stürmischem Wind fand ich das Ausrufezeichen und die Heraufstufung auf die Schwierigkeit VI keinesfalls übertrieben. Nach dieser schönen Bergfahrt war bei mir der Riemen runter und wir zogen uns ans Lagerfeuer nach Bahra zurück. Kubi und Pelle holten sich noch ein Gipfelchen. Am späten Abend trafen dann auch noch die Bergpunx am Lagerfeuer ein um noch ein paar Bierchen und Würstchen mit uns zu naschen.
Der Ostersonntag begann dann recht schleppend. Geklettert wurde ein bisschen an der Daxensteingruppe. Das Wetter wurde aber zusehends wechselhafter, wobei sich blauer Himmel mit Sonnenschein und Graupelhagel ständig abwechselten. Da gaben wir auf und stellten auf wandern um. Ein kleiner Imbiss wurde uns an der Räuberhütte bei der Schweizer Mühle aufgrund von Kassenschluss verwehrt. 16.20 Uhr hat man im Bielatal halt das Heu rein!
Also zurück nach Bahra und lecker Abendbrot gekocht.
Am Montag sind wir ganz unspektakulär nach Hause gefahren.
Schön wars jewesen. Danke an alle Teilnehmer und noch mal ausdrücklich an Uwe von der Herberge Bahra.
Heiko 14.04.-17.04.17.