Endlich, am Freitag den 16.08. war es so weit, nach der Arbeit schnell nach Köpenick gefahren, Toni eingeladen und runter ins Elbi. Der Parkplatz an den Zollhäusern in Rosenthal war schnell gefunden, die Rucksäcke geschultert und mit dem Essen vor dem Bauch ging es mit einer Beladung von gefühlt 30 kg los zur Boofe am Burgener Turm. Der Abstieg zum Dürrebielegrund gestaltete sich dann recht anstrengend, da wir nicht den Zuweg zwischen Nussknacker und Schwarzbeerturm gefunden haben, sondern in einer kleinen und recht steilen Scharte zwischen Nussknacker und der Dürrebielenadel runter kamen. Letztendlich haben wir die Boofe aber kurz vor der Dämmerung durch Toni´s Adleraugen unbesetzt gefunden und vorübergehend im Namen des KV FDGB okkupiert. Wir haben uns an diesem Abend für die Besteigung kulinarischer Gipfel entschlossen und ein Putencurry mit Ingwer, Knoblauch, Zitronengras und Sherry auf Jasmin-Basmati-Reis in die Blechnäpfe gezaubert.
Der nächste Morgen begann bei bestem Wetter gegen 7:00 Uhr mit Kaffee wie es sich gehört. Der Plan des Tages war schnell gefunden und überzeugend einfach: Der Burgener Turm, mit unserer Boofe, ist der Gipfel 154, wir laufen zum Gipfel 144, dem Waldpfeiler, und rocken soweit es geht zurück, wobei möglichst viele für uns machbare Sternchen- oder AW-Wege mitgenommen werden sollten. Irgendwo mittendrin kam Heiko mit seinem Neffen Leon vorbei dem er ein zünftiges Outdoor-Wochenende geschenkt hatte. Die Jungs gingen nach der allgemeinen Begrüßung ihre eigenen Wege und Toni und ich machten fleißig weiter. Gegen 17:00 waren wir dann auf dem Castello und ich machte mich bereit für den 2er Sprung auf den Burgener Turm. Leider stellte sich der Absprungplatz als Wackelblock heraus, was beim Hinsprung zwar sicher machbar wäre, den Rücksprung aber etwas kribbelig erschienen ließ, wir haben uns dagegen entschieden. Kurz nach dem wir die Boofe erreicht haben, sind auch Heiko und Leon eingetrudelt. Beseelt durch die Ansage von Roland und Lars: „Kampf dem Dosenfraß in deutschen Wäldern“ haben wir uns dann an die Zubereitung eines adäquaten Nachtmahles gemacht, es gab marinierte Filetspitzen an Champignon- Zucchini- Soße mit Reis. Nach diesem durchaus sternewürdigen Essen gingen wir frisch an weitere Taten. Als klettertechnischer Nachtisch wurde der Wachsame Förster ausgesucht. Auf dem Weg zum Förster haben wir dann noch eine weitere Boofe am Fuße der Falkennadel gefunden die in der Zukunft sicher noch mal getestet wird. Erstiegen wurde der Wachsame Förster dann über den Nordwestweg einer schönen V. Leon, der zum ersten Mal im Gebirge unterwegs war, stieg sämtliche Wege mit Bravour nach und bewies jede Menge Talent. Da wir alle noch nicht genug hatten, sollten nun noch ein paar Höhlen folgen. Mit Einbruch der Dunkelheit waren wir dann irgendwo zwischen der einsamen Nadel und dem Goliath im Untergrund unterwegs. Vor allem die Steile Höhle war schön gewesen. Leon hatte nach zwei Ausflügen in die Unterwelt genug, so dass nur Heiko, Toni und ich uns noch die Höhle an der Einsamen Nadel angeschaut haben. Wer in Gottes Namen allerdings dieser Höhle eine S2 gegeben hat, war uns schleierhaft, der Durchstieg in die letzte Kammer war kurz vor einer Menschenfalle, nur Toni kam ohne fremde Hilfe an der Engstelle vorbei. Mehr als ein „Gute-Nacht-Bier“ war nach diesem ereignisreichen Tag bei keinem von uns drin.
Auch der Sonntag begann früh und auf dem Rückweg wurde noch kurz an der Ringelspitze halt gemacht. Heiko kletterte die VIIb* RP der eigentlichen Westkante sicher vor und der Rest folgte begeistert, ein wirklich empfehlenswerter Weg von gut 30 m Höhe mit tollen Bielatal-Eisenbändern oben raus. Ich muss zugeben an der Schlüsselstelle in den Ring gegriffen zu haben, Toni ist durchgestiegen. Für mich war das Wochenende dann vorbei und ich trollte mich zurück zum Auto. Heiko hatte mich vorgewarnt, eine Knolle zierte die Windschutzscheibe, ich hatte keinen Parkschein kaufen können, da der Automat außer Betrieb war. Scheinbar ging er zwischenzeitlich wieder, da Heiko einen ziehen konnte. Am Sonntag jedenfalls war er wieder kaputt, mal sehen, was das Ordnungsamt zu meinen Beweisfotos sagt. Toni, Leon und Heiko holten sich noch die Falkenspitze und die Dürrebielawand um dann ebenfalls in die Hauptstadt zurückzukehren. Anzumerken wäre noch, dass jetzt - neben Otto - auch Heiko auf jedem Gipfel im Bielatal gestanden hat. Leon war so geschafft von dem ereignisreichen Wochenende, dass er die komplette Autofahrt nach Berlin durchschlief.
Toni´s und meine (Der Chrille) Bilanz des Wochenendes vom 16. bis 18.08.2013:
Waldpfeiler |
AW |
II |
Kleiner Grenzturm* |
AW |
II |
Grenzkegel |
AW |
III |
Grenznadel |
AW |
IV* |
Großer Grenzturm |
AW |
II** |
Einsame Nadel |
AW |
IV |
Titan |
AW |
III |
Goliath |
AW |
II |
Cima |
Sprung |
2/I |
Castello |
Kunzstück |
IV |
Wachsamer Förster* |
Nordwestweg |
V |
Höhle an der einsamen Nadel |
Normalweg |
S2 ? |
Steile Höhle |
Normalweg |
S2 |
Verbindungshöhle |
Normalweg |
S2 |
Ringelspitze |
eigentliche Westkante |
VIIb* |
Kommentare
Was die Verfasser des kleinen Kochbuches freut, ich denke Lars sieht das auch so, ist die Tatsache, dass es mitlerweile keine Expedition ohne Verweise auf die kulinarischen Höhepunkte gibt.
Schöner Artikel zu einem schönen Wochenende, aber wer hat ihn geschrieben? Keine falsche Bescheidenheit bitte.
Mahlzeit
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