FDGB meets Stülpner Karl
Die Zeiten der „Pfingsttreffen der FDJ“ sind schon eine Weile vorbei, aber an Pfingsten Freunde treffen, hat immer noch Bestand. Aus diesem Grunde hatten wir
uns in diesem Jahr mit Dietmar aus dem Erzgebirge verabredet. Das Erzgebirge, meine Geburtsstätte weist einige interessante Kletterspots auf. Unter anderen die Greifensteine (im Volksmund auch Stones genannt), die ich als Kind und Jugendlicher oft besuchte, leider nie zum klettern.
Dies hatte ich in den letzten Jahren bei Heimatbesuchen aber schon mehrfach nachgeholt und den geneigten Bergsportfreunden von schöner und schwerer Kletterei vorgeschwärmt. Da ich vor einigen Jahren auch noch einen ausgesprochen fitten „Local“ kennen lernte, freuten sich Tina, Mille, Gotschi, Otto mit mir auf ein tolles Kletterwochenende mit angeschlossenem Montag. Als Unterkunft stellte uns Dietmar in Dittersdorf seine schicke Laube zur Verfügung und da trafen wir auch am Samstag Mittag ein. Dietmar und Nancy hatten alles super vorbereitet, so dass wir nach kurzem „Hallo“ schnell zur eigentlichen Hauptbeschäftigung übergehen konnten. Dazu fuhren wir zu den Greifensteinen und ich startete den Klettertag erst mal am Kleinen Brocken mit der Südwestkante (IV). Dietmar der etwas später zu uns stieß, kletterte dann gleich mal eine VIIIa und wir hatten ganz schön zu kämpfen den Weg Aufschwung zu meistern. Der Lohn war die 12te Begehung. Nicht schlecht staunten wir, als sich Dietmar dann mit KG Karl Sülpner ins Gipfelbuch eintrug einer Folgeorganisation der BSG Traktor Herold, Abteilung Klettersport. Also auch so ein traditionsbehafteter Kletterverein wie der KV-FDGB. Übrigens für Kenntnisarme sei erwähnt, dass der feine Herr Stülpner, seinerzeit ein im Erzgebirge gesuchter Wilderer und Obrigkeitenärgerer war.
Otto hatte Blut geleckt und zog dann mit Dietmar los um den einen oder anderen schweren Weg zu klettern. 6 Gipfel wurden so von den beiden bestiegen. Kennen gelernt hatten sich Otto und Dietmar schon letztes Jahr im Elbsandstein, wobei sie großartige Wege am Goldstein und an der Kaaba geklettert waren. Wir anderen ließen es etwas ruhiger angehen und so durfte ich mich noch zwei Wege hoch kämpfen. Das Klettern an den Greifensteinen ist um einiges schwerer als im Elbi, da das Material aus Granit mit hohem Quarzanteil besteht und sich sehr glatt anfühlt. Gesichert wird hier mit Keilen und Friends, die zu legen einiges an Erfahrung erfordert. Man hat immer ein komisches Gefühl beim Legen.
Zum Abendbrot waren wir bei meinen Eltern im Garten eingeladen. Als wir eintrafen, hatte Rainer den Grill schon am laufen und schnell war der Hunger gestillt. Als Nachtisch konnten wir uns dann noch an Mamas leckerem Kuchen laben. Zur Verdauung wurde dann lecker Obstler gereicht. Ein Glück das Mille gerne mal eine Spritztour mit meinem Auto machen wollte, denn so kamen wir wieder gesund und beschwipst in Dittersdorf an. Noch ein bisschen Feuer gemacht und das Bier schmeckt noch viel besser. Gegen 23.00. Uhr rief uns dann Ingo, der sich momentan in Irland aufhält, an und klagte uns sein Leid. Ja, Montage ist kein leichtes Brot, ich habe da auch diverse Erfahrungen gesammelt. (Viele Grüße an Ingo von dieser Stelle.)
Am Sonntag hatten wir uns dann mit Dietmar in der Wolkensteiner Schweiz verabredet. Hier wird an Gneis geklettert und wie nicht anders zu erwarten, legte Dietmar auch hier so manchen schweren Weg hin. Auf Magnesia wird auch hier verzichtet und so kamen nicht nur unsere Hände kräftig ins Schwitzen. Otto ließ sich nicht lumpen und legte einen sauberen Vorstieg hin, wobei im das Keile legen (erstmalig) gut gelang. So wurde der Tag an verschiedenen Felsmassiven verbracht und Kletterwege der Schwierigkeit II (Kamin) bis VII+ (überhängendes Dach) geklettert. Am Abend grillten wir dann bei Dietmar und Nancy und wärmten uns am Kaminfeuer. Wir waren alle ganz schön geschafft und so zogen wir uns schon recht „früh“ in unser Quartier zurück.
Am Montag verabschiedeten wir uns von Dietmar und Nancy und fuhren anschließend nach Pobershau zum Katzenstein, um noch ein weiteres Klettergebiet zu besuchen. Geklettert wurde dann an der Goldkrone und an der Katzensteinnadel. Die Kletterfelsen in diesem Gebiet weisen zum Teil beachtliche Talseiten mit bis zu 60 m Länge auf. Wir entschieden uns aber für nicht ganz so lange Wege. An der Katzensteinnadel waren auch noch weitere Seilschaften unterwegs, unter anderem eine Seilschaft mit einem blinden Kletterer.
Am Gipfelkopf der Katzensteinnadel war dann bei meinem Eintreffen ein ganz schönes Gedrängel. Trotzdem erkannte eine Kletterin gleich meinen Bulin und freute sich darüber, so etwas mal in Natur zu sehen. Noch größer war die Begeisterung, als sie unseren Stempel sah. Den Klettertag ließen wir dann in der Berggaststätte am Katzenstein ausklingen.
Das lange Wochenende im Erzgebirge hat uns alle super gut gefallen und Otto hat schon eine Wiederholung ins Spiel gebracht. Vielleicht finden wir ja im Herbst noch mal einen gemeinsamen Termin mit Dietmar. Danke noch mal für alles !
26.05. - 28.05.12 Heiko