Man war das wieder eine Hitze am letzten Wochenende.
Mit bedächtigem Schritt steigen wir über die Brandstufen zur Felsengruppe an der Brandscheibe. An der Hexe angekommen, suchen wir erst einmal ein schattiges Plätzchen um nach einem Schluck aus der Wasserflasche die möglichen Kletterwege zu sondieren.
Der AW (III) mit seinem Aufstieg in der schattigen Scharte kommt uns ganz gelegen und so binde ich mich mal wieder ins Seil ein. Kurzer Kamineinstieg mit folgendem Übertritt sind schnell gemeistert. Nun eine Affenfaust hinter einem wackeligen Klemmblock gelegt und der Aufschwung zum Gipfel ist gut gesichert kein Problem mehr. Hier oben schlägt die Hitze aber voll zu. Die Nachsteiger sorgen aber zum Glück für die benötigte Labsal.
An der Kleinen Brandscheibe lacht mich dann gleich der Weg „ Ein Blick zurück“ (VIIb) an. Er liegt zwar in südlicher Ausrichtung, sieht aber griffig und mit zwei Ringen gut gesichert aus. Oberhalb der Ringe gibt es noch sehr gute Schlingen. Ein klasse Weg mit Sternchen, der uns da gelingt. Die Tageshöchsttemperatur ist nun langsam erreicht und der Schartenweg auf die Brandscheibe schnell geklettert - schön ausgesetzt mit einem wackeligen Zug am Gipfelaufschwung: Ein klassischer Perry VI mit Wohlfühlcharakter.
Nach einem kleinem Mittagspäuschen zieht es uns an die Ochelwände. Mille entschließt sich, den restlichen Klettertag in der Hängematte zu genießen. Felix und ich ersteigen noch den Ochelturm über die Variante zur Nordwand (VI), die Ochelscheibe über den AW (II) und zum Abschluss die Ochelspitze über die Kaminvariante z. AW (V).
Alle Getränke sind zu diesem Zeitpunkt aufgebraucht und mit schnellem Schritt geht es zurück zum
Reisemobil. Auf Grund der hohen Temperaturen und Waldbrandstufe IV-V ist Boofen nicht erlaubt und so geht es ab ins Kirnitzschtal zur Buschmühle. Das Kirnitzschtalfest haben wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf der Uhr, aber spätestens beim Einbiegen in die Mühle registriert. Stephan gibt uns dennoch einen Park- und Schlafplatz. Umgehend wird den dehydrierten Körpern Bier zugeführt um schlimmstes zu verhindern. Zum Abendbrot gibt es neben Rock n' Roll Musik, Fischbrötchen und Pulled Pork Burger, voll lecker !!
Ein paar Bierchen und Bowle später legen wir uns direkt neben die Kirnitzsch und träumen von vergangenen und kommenden Abenteuern.
Am Sonntag fahren wir nach Hohnstein um noch ein paar Vorstiege für mich einzusammeln. Nachdem der Pantinenturm über den Südweg , einer schönen V erstiegen ist, geht es zum Anstand. Über eine Kletterscharte gelangt man auf ein Hochplateau von dem die eigentliche Kletterei beginnt. Schnell habe ich mich für die „Geteilte Freude“ (VIIa) entschieden und gelange auch schnell bis zum ersten Ring. Der weitere Verlauf wird mir dann aber verwehrt und ich muss zum Südostriss auskneifen. Was soll' s, manchmal fehlt eben die Moral.
Auf dem Auerhahnfels wird die 36te Begehung des „Griffigen Kamin“ (III) geholt.
Die Sonne brennt weiterhin unbarmherzig und so lässt Mille den letzten Gipfel des Tages aus. Der Gipfel Kollosseum wird von uns über die Südrippe, einer angeblichen Sternchen III, bezwungen, aber ich finde weder den Stern noch einen Dreier Zug. Meiner Meinung nach ist der eher V mit Ausrufezeichen. Vielleicht ist mein subjektiver Eindruck auch Folge der Temperatur und des unausgeglichenen Bierhaushaltes. Man wird es nie erfahren.
Ach so - den Übergangsweg zur Polenzwacht klettern wir auf Grund der Gelegenheit schließlich auch noch. Der Felix sammelt zwar nicht, aber wenn man schon mal da ist!
Zum Abschluss des brandheißen Wochenendes schlecken wir einen Rote Grütze Eisbecher unterhalb der Burg Stolpen.
Als Resümee bleibt festzustellen: Brandheißes Wochenende ohne Brandwache, mit viel Brand in Brand.
26.07.-27.07.19. Felix, Mille und Heiko
Ps: Am Sonntag war hitzefrei. Hab dann aber beim 3:1 vom BFC gegen Babelsberg geschwitzt.