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Sport im Brand (und n bissl Rathen)

Nachdem am vergangenen Wochenende kombinierte Outdooraktivitäten, bestehend aus Dämmerungsjogging und nächtlichem Überfall, die Lok ermöglichten und im Verlauf des Wochenendes der Vexierturm nieder gerungen wurde und an der Amselspitze Aufregendes geschah, geht gerade trotz aller gegenteiliger Bemühungen die Sonne mal wieder unter. Zu früh wie ich finde.

Otto_Tiedge

 

Das die Zufahrt zur Bastei weiträumig abgesperrt ist erzwingt den erneuten Dauerlauf. Wie man nach Rathen rennt ist mir schon klar, wie weit die Punx am Tiedgestein sind hoffe ich gleich zu erfahren. Als ich verschwitzt um die Ecke linse, sitzt Otto mächtig fotogen am ersten Ring. Läuft. Herdi ist auf dem Weg zum 2. Ring und während ich mich ankleide wird dort der Stand bezogen.

 

Wie oft habe ich an dem Geländer gestanden und mich gefragt, wie sich das wohl anfühlt dort raus zu klettern, nach 2 Schritten gefühlte Untiefen unter sich zu wissen. Tief unter uns fließt die Elbe und tagsüber wird man bei der Besteigung mit Sicherheit das Opfer vieler Schaulustiger. Heute sind wir hier allein, kein Publikum, keine Fragen und ich genieße den Weg zu Otto. Gegen Höhenangst hilft des Donś Leitspruch „Ich guck doch nicht runter!“ Finde ich gut. Als wir neben Herdi stehen wird klar warum hier auf den letzten Metern oft gebaut wird. Garstig erscheint der Abschluss auf den Gipfelkopf in gebietstypischer Gesteinsqualität. Was ein Sandhaufen. Belohnt werden wir mit einer Aussicht zum verlieben und im Hintergrund spielt die Rockoper auf der Felsenbühne. Bei bester Unterhaltung holen wir uns noch das Neurathener Felsentor und die Steinschleuder. Ein großartiger Tag geht perfekt zu Ende, das ich meinen Helm auf dem Gipfel zurücklasse fällt mir erst am nächsten Morgen auf.

Die Sonne scheint und Otto möchte die beiden noch fehlenden Gipfel im Brand besteigen. Den Brandkegel und den Verlassenen Turm. Projekttag. Also gut, am Ort des Geschehens wird klar, dass der Brandkegel ein ausgewachsener Gipfel ist. Der Einstieg des alten Weges dräut leicht überhängend und verursacht dicke Arme schon beim hinschauen. Nachdem Otto eine Schlinge gelegt hat probiere ich mein Glück. Bald schmücken weitere Schlinge die Rissspur, die nun bunt leuchtet, und ich traue mir den Weg zum Ring. Von dort gibt es eine direkte Variante mit begeisternder Kletterei zum Beginn eines Kamins. Glücklicherweise liegt auch dort noch einmal eine ausreichend gute Schlinge und der Rest ist eher gutmütige Formsache. Ein richtig schöner Weg.

Einstieg_Kegeltmb_1.Ring

Nach der obligaten Gipfelrast ziehen wir weiter in Richtung Verlassener Turm. Der Talweg scheint uns die aussichtsreichste Variante auf diesen von allen Seiten schweren Gipfel. Nach kurzer Stärkung steigt Herdi ein und klettert souverän zum ersten Ring. Darüber erscheint das Geläuf nicht nur einladend und die Sonne brät unbarmherzig, so dass nach einigen guten Versuchen ein spontaner Rückzug geboten ist. Otto übernimmt und stellt über dem 1.Ring fest, wie nervenaufreibend die Meter bis zum nächsten Eisen sind. Nach einigem versuchen steht Otto am zweiten fixen Sicherungspunkt, geschafft. Großes Kino kündigt sich an. Ok, schwerer Zug direkt am Ring zur Kante und darüber Reibung an bescheidenen Sicherungstäuschlingen vorbei zum Gipfel. Herdi nimmt am 2. Ring, von mir gesichert, die Führung an sich und schiebt sich, unterstützt von Otto, auf die Reibung. Mir bleibt am Wandfuß nur der Blick aufs Seil, sehen kann ich nur Otto und ich fühle mich an den Wettersteiner Weg erinnert, als Dirk in vergleichbarer Situation für mich unsichtbar war. Ideal ist anders. Weit über mir schleicht Herdi über die runden Strukturen Richtung Gipfel, das Seil läuft langsam durch meine Hand; mal vor-mal zurück, letztlich immer weiter. Otto lotst Herdi und die Sonne bereitet sich mal wider auf das Untergehen vor. Ein Phonem der Erleichterung signalisiert Herdi Ankunft auf dem Gipfel. Was ne Bergfahrt.

Verlassener_TurmVT_auf_dem_Weg_zum_1.Ring

Das wir Ottos Gebietsabschluss mit Schnaps in der Hocksteinschänke feiern und am nächsten Tag vor dem Regen noch die Tiefblickspitze erklettern fetzt natürlich auch. Der Rundblick vom Brandhotel versöhnt ausreichend und nach Knoblauchsuppe und Bauernfrühstück geht es zurück.

 

Landschaft_1Landschaft_2

 

Kommentare   

# herdi 2016-09-18 02:44
Danke Kubi !!!
Und es geht weiter.... ;)

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