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WehlnadelNeulich in der Sachsenschweiz:

Nach einem „geruhsamen" Packtag haben wir, Sabine, Lucie, Moritz und Ich, uns wie verabredet am 05.10. gegen 18:00 in Gohrisch mit Tina und Heiko getroffen. Dummerweise haben wir unsere Schlafsäcke auf dem Dachboden liegen lassen. Aus diesem Grund wird wohl das Zelten ausfallen und wir zwängen uns alle in den Schäferwagen. Kai und Kathrin, die Wirtsleute, haben zum Glück Bettzeug für uns, außerdem ist im Wagen mehr Platz als im Zelt. Ein schwacher Trost, hätten wir doch so schön ein Elternwagen und ein Kinderzelt haben können.

GipfelbuchSchäferwagenidyllDie Wettervorhersage für die Woche war grausig, umso schöner zeigt sich das Wetter am nächsten Tag. Nach einem guten Frühstück fahren wir alle über Rosenthal ins hintere Bielatal um ein bisschen Fels anzufassen. Begonnen wird am Hinteren Dürrebielewächter (AW IV). Heiko steigt vor und holt Tina, Moritz und mich nach. Dies ist Moritz erster Gipfel im Elbi. Danach versucht sich Lucie voller Freude im Nachstieg am Kiebitz (AW III) und trägt sich zum ersten Mal in ein Gipfelbuch ein. Kletterglück ohne Ende, zumindest für uns vier, der arme Heiko wird nämlich den gesamten Urlaub nicht nur vorsteigen, sondern holt uns auch alle nach, daaaanke!!! Heiko rennt sofort weiter und zeigt uns gleich darauf einen Überfall in etwa 15 m Höhe am Übergangsweg (III) des Falkenturmes. Das kribbelt schon ganz nett im Bauch und so sind Heiko, Moritz und Ich alleine bei dieser Erfahrung. Lucie ist ganz hin und her gerissen, den Überfall will sie eigentlich schon machen und so beginnen wir erst einmal mit gesicherten Trockenübungen. Es folgt der NO-Weg (IV) der Bewachsenen Spitze und der Vordere Dürrebielewächter (AW II) bevor es am Juliweg (VIIa) am Dürrebielezahn zum ersten Mal „ernst" wird. Als wir oben ins Gipfelbuch schauen stellen wir verwundert fest, dass wir die 98. Begehung seit 1966 gemacht hatten. Heiko freut sich, zumal der Vorstieg nicht einfach war. Lucie und Tina steigen noch den AW (III) (Kamin) nach und dann geht es mit weiten Schritten zurück zum Auto bevor es dunkel wird. Zum Abendessen gehen wir nach Bad Schandau zum Bomätscher. Obwohl wir schon so oft im Elbi waren, kannten wir den noch nicht. Voller Heißhunger machen wir uns über die Schnitzel her, ein schöner Abschluss eines gelungenen Tages. TrockenübungWährend wir im Restaurant aufs Essen warteten, hatte Lucie draußen gespielt. Beim Rückweg zum Auto zeigt sie uns stolz die Kletterwand auf dem Spielplatz des Bomätscher, welche sie im Dunkeln allein bestiegen hatte, wo doch nach ihr ein großer Junge scheiterte und runter gepurzelt war. Die Wand hatte es aufgrund fehlender oder kaputter Griffe wirklich in sich und wir waren froh, dass Lucie heile hoch und runter gekommen war.

Heiko beginnt früh wieder mal seine Nase in die Klettertopos zu stecken um von uns allen begehbare und von ihm noch nicht begangene Gipfel zu finden. Es gilt immerhin als oberstes Ziel alle Gipfel im Elbi zu besteigen. Die Wahl fällt auf das Rathener Gebiet gegenüber der Bastei, also frühstücken, packen und hinfahren. Wir fahren immer alle 6 in einem Auto, wird schon keiner sehen , prompt begegnen uns alle Polizisten des Elbis auf einmal, welche kurz vor Rathen irgendetwas suchen. Tina und Moritz plustern sich auf wie die Osterküken und es gelingt ihnen Lucie und Bine zu verdecken, wir fahren unerkannt vorbei. Nach nebligem Morgen bricht bald die Sonne durch und vertreibt die Wolken. Der Klettertag beginnt mit der kurzen Wand (VIIb) des Souffleurs. Für Lucie ist die Wand zu schwer, der Rest der Mannschaft besteigt allerdings erfolgreich den Gipfel.

Grille Grille Grille 9 Wehlnadel

Heiko findet einen weiteren 2er-Sprung zum Schalk, von mir hinter sichert gelingt es ihm natürlich. Moritz ist angefixt, im Angesicht der Tiefe vor ihm verlässt ihn aber der Mut. Nächstes Mal springt er sicher rüber. Also seilt die gesamte Truppe runter zum Fuß der Wehlnadel. Auch hier wartet wieder der AW auf uns, ein V** Weg. Schon die Route ist klasse. Zuerst geht es einen Vorblock hoch, Überfall zur Nadel, links um den Klumpen rum zum Ring und dann rauf z.G. Heiko steigt natürlich wieder mal vor und ich hinterher. Der Plan war eigentlich, dass ich im Ring die nachfolgenden zwischensichere, da wir eine extreme Seilreibung erwartet haben. Da die Reibung aber doch nicht so schlimm ist bleibe ich einfach im Ring hängen und schicke die Nachsteiger an mir vorbei. Ein bisschen seilfreimachen vor und nach den Kletterern genügt an dieser Stelle. Auf diese Weise habe ich genug Zeit mich darüber zu ärgern die Kamera nicht mitgenommen zu haben, die Aussicht ist wundervoll. Ich hänge wohl 50 m über dem Tal, schaue bei blauem Himmel auf die Rathener Felsenbühne und die Bastei mit den raketengroßen Felsen davor, im Tal dahinter fließt die Elbe und der Blick geht über Königstein und Lilienstein bis zu den Schrammsteinen, ein Traum. Den Tagesabschluss gibt die Ostkante (IV) des Bergfreundeturmes. Heiko, Moritz und Ich klettern noch schnell den AW (III) des Bergfreundes bevor wir bei einem erstklassigen XXL-Arbeitersushi beim Hermann unseren ersten Hunger stillen. Als wir mit der Fähre übergesetzt hatten und verschiedene Möglichkeiten einen Parkplatzautomat zu bescheißen diskutiert wurden fanden wir einen Zettel unter dem Scheibenwischer. Erst am nächsten Tag sieht Tina die „geheime" Botschaft von Qbie darauf.

In der Nacht zum Samstag regnet es immer schlimmer, die Sonne schafft es auch nicht den Regen zu vertreiben, die Wolken hängen in den Steinen fest. Beim Brötchenholen planen Heiko und Ich den Tag, erst Höhle, dann Toskana Therme in Bad Schandau und danach probieren wir die neue Grillhütte von Kai und Kathrin aus, aber immer der Reihe nach. HoehlenschickBine hat Platzangst und bleibt lieber draußen während der Rest sich für die Unterwelt vorbereitet. Ich hatte Einmalanzüge mitgenommen und so sehen wir aus wie von der Spurensicherung. Lucie's Hauptsorge gilt ihrem Vater. Sie sieht sich permanent um nur um sich zu vergewissern, dass ich nicht stecken bleibe (in einer S1-Höhle!!!). Während ich über drakonische Strafmaßnahmen nachdenke, kriecht Lucie alleine die Räuberhöhlenturmhöhle hin und her.

Da das Wetter etwas besser wurde und der Regen nachgelaHoehlenmutprobessen hat klettern wir am Räuberhöhlenturm noch schnell ein paar Routen. Heiko, Moritz und Ich klettern die SO-Kante (II) Freesolo rauf und runter, was für eine Heldentat ;-). Danach ist die NW-Kante (III) dran, Lucie macht die SO-Kante v.o.g. so sind wir alle wieder mal oben auf. Wir wollten schon gehen, da steht Heiko wieder mal vor einer Wand, der schwarzen VI, und erzählt was von traumhaft und wunderschön etc. Nach dem Überfall auf eine Bäckerei bei dem verschiedene Kuchen erbeutet wurden und dem Raub von Fleischfetzen und Würsten für den Abend schwitzen wir die nächsten vier Stunden in der Sauna. Die Grillhütte ist super, grillen klappt gut, leider räuchern wir beim anschließenden Feuermachen etwas ein. Der rauchfreie Trick liegt darin die Holzscheite kleiner zu machen um eine größere Flamme und damit einen besseren Zug zu haben, nächstes Mal sind wir schlauer.

KlemmblockSchwarze WandDas war es scheinbar mit dem Wetter, am letzten Tag wird es gar nicht mehr richtig hell, Höhlentag zwei steht an. Wir gehen zum Quirl und stapfen zuerst in die Besucherhöhle des Diebeskellers. Die Höhle ist schön mit brennenden Kerzen geschmückt, nur ein paar Idioten haben ihren Müll liegen lassen, manche lernen es nie. Nach dem Begehen der Baumannhöhle (S1) finden wir noch die Biwakhöhle (S2) finden Fledermäuse, Glitzermoos und Höhlenspinnen und schreiben uns in das Höhlenbuch ein. Das war's, es ist neblig und feucht, Heiko und Tina dürfen morgen wieder arbeiten und wir müssen weiter nach Dambeck in der Nähe der Müritz uClubgipfelm unsere letzte Urlaubswoche zu relaxen. Manche trifft es eben härter als andere, wir leben mit dem Mangel und fahren frohen Mutes nach Hause zum Packen 2.0. Lucie hat sich in ihre Höhlenkluft verliebt und behält sie erst einmal an.

P.S. Kaum waren wir in Dambeck an der Havelquelle angekommen wurde Moritz von einem schweren Kreativbazillus angegriffen und schuf, vom Elbi inspiriert, kurzerhand einen FDGB-Clubgipfel zum hinstellen komplett mit Kletterern, Seil, Gipfelbuch und natürlich FDGB-Fahne.

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